Der nächste Cola-Skandal: das Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen hat in "Red Bull Cola" Spuren von Kokain gefunden. Klingt erst einmal schlimm, ist aber bei näherem Hinsehen nicht einmal überraschend und sollte eigentlich kaum der Rede wert sein. Naja, eigentlich. Man kennt ja die Medien.
0,4µg/L Kokain wurden von den Chemikern des Instituts festgestellt, meldet die "Welt". Das ist vor allem ein beeindruckendes Beispiel für die Leistungsfähigkeit moderner Analysemethoden, weniger ein Wert, der Begriffe wie "Koksbrause" (welt.de) rechtfertigt. Eine normale Dosis Kokain liegt im höheren zweistelligen Milligramm-Bereich. Um zum Beispiel 40mg durch "Red Bull Cola" zusammenzubekommen, müßte der Konsument immerhin 1000 hL des Getränks zu sich nehmen. Mal abgesehen von der rein physischen Unmöglichkeit müßte man für rund eine halbe Million Euro "Red Bull Cola" einkaufen. Also kommt auch eine chemische Extraktion nicht infrage.
Der Grund für die Spurenelemente Kokain in der Cola ist simpel: es handelt sich letztlich um die einzige verbliebene Cola am Markt, welche Naturstoffe in ihrer Rezeptur einsetzt, unter anderem eben von ihrem Kokaingehalt befreite Kokablätter. Auch in entkoffeiniertem Kaffee verbleiben Spuren von Koffein, chemisch ist das also nicht weiter überraschend. Die Restmenge ist zudem absolut unwirksam und gesundheitlich unbedenklich, das gibt sogar das Landesinstitut unumwunden zu. Trotzdem wird hier auf einmal aus einer überteuerten Yuppie-Cola ein "Betäubungsmittel" gemacht und das Produkt medienwirksam verboten. Das verstehe wer will, ich jedenfalls nicht.